Freitag, 2. Dezember 2011

To be continued...


Dies wird vorerst einmal der letzte Blogeintrag sein. Zu Beginn bereite mir das Auseinandersetzen mit dem Thema eher Mühe. Nachdem ich mich für die Präsentation einwenig in geeignete Literatur einlas, habe ich mich je länger je mehr für die Ansätze interessiert. Das Interview mit Jaron Lanier, hat mir einmal mehr aufgezeigt, dass Suchmaschinen keine intelligenten Wesen sind und wir Menschen selber für eine geeignete Suchanfrage verantwortlich sind. Im Hinblick auf den Kulturverlust durch das Netz und die Netzkultur kann damit wohl gesagt werden, dass wir uns nicht zu sehr in der Netzkultur verhangen, und dabei die Kultur, in Bezug zur Entwicklung von eigenen Ideen, nicht gänzlich verlieren.

Falls ich zu einem späteren Zeitpunkt auf weitere spannende Ansätze der Netzkultur stossen sollte, werde ich mich bestimmt damit auseinander setzen und Blogeinträge dazu verfassen.

Evolution der Medienkompetenz


In den vorangehenden Blogeinträgen beschrieb ich verschiedene Ansichten zur Netzkultur. Diesbezüglich muss nicht mehr viel gesagt werden. Es gibt sowohl positive Eigenschaften, wie das aktive Austauschen mit Freunden oder das Beschaffen von Informationen, als auch negative Punkte. Hiezu gehören sicher die Aussagen von Jaron Lanier, dass wir uns manchmal einfach auf das Ergebnis der Suchmaschinen verlassen, ohne dieses zu hinterfragen.

Was sich wohl nicht abstreiten lässt, dass sich die Gesellschaft, in der ich integriert bin, einer Netzkultur nachgeht. Das ist auch gut so. Aber ich glaube jeder von uns hat mehr oder weniger diese Phasen des Kulturverlusts durchs Netzt und der Netzkultur durchgemacht. Und schlussendlich kann davon ausgegangen werden, dass sich die Netzkultur als eigentliche Kultur durch gesetzt hat.

Dies möchte ich an Hand einer Studie von Matthias Horx ableiten, die ich im Buch "Netzgesellschaft" aus dem Zukunftsinstitut, gefunden habe. Darin beschreibt er die Evolution der Medienkompetenz. Also inwiefern uns die einzelnen Abschnitte, in denen wir uns mit der Technologie auseinander gesetzt haben, geprägt hat.

Zu Beginn steht das grosse Kleingerätechaos.  Das Installieren der Gerätschaften der neuen Technologie nimmt viel Nerven und Zeit in Anspruch. Vielleicht versuchen wir, alles alleine hin zu kriegen. Wir haben ja auch eine „nützliche“ Bedienungsanleitung dafür erhalten. Wenn es gar nicht mehr geht, können wir immer noch eine Auskunft von den Herstellern einholen, oder einen Bekannten zur Hilfe anfragen. Doch während der Installation verbarrikadieren wir uns zu Hause und sind auf nichts Anderes mehr aufmerksam. Auch der Kontakt zu Freunden ist in dieser Zeit eher gehemmt.
Um es auf die Kultur ab zu leiten, könnte diese erste Phase eben gerade ein Kulturverlust sein. Denn wir versuchen uns so einzurichten, dass wir Zugang zum Netz erhalten, schlagen aber  viel Zeit mit dem Einrichten Tod. Somit verfällt vorerst der Austausch mit den Mitmenschen.

Im zweiten Abschnitt treffen wir auf die Couchkartoffel 2.0. Sie sitzt einfach nur auf dem Sofa und konsumiert die Daten, die von Anderen in das Web gepostet worden sind. Ob dies nun Webseiten, die den eigenen Interessen entsprechen, oder Youtube-Videos sind. Ihre Beteiligung am Web 2.0 ist eher passiv und sie weiss auch nicht viel mit den Daten anzufangen, weil sie sich einfach einmal alles ansieht, was sie interessieren könnte.
Diese Phase könnte weiterhin einen Kulturverlust beschreiben. Während dem nur die Inhalte, die auf dem Netz anzutreffen sind, konsumiert werden, findet auch wenig Kontakt zu den Mitmenschen in unserer Umgebung statt. Jedoch beschreibt dieser Abschnitt auch eine Netzkultur, da wir beginnen, uns in Chaträumen oder Foren, mit uns vielleicht noch unbekannten Menschen auszutauschen.

Das Netzagentum (AppsWorld) ist wohl mit der Entwicklung von Smartphones vermehrt aufgekommen. Dadurch, dass es wie ein Handy in die Tasche gesteckt und mitgenommen werden kann, erhalten wir auch, wo immer wir sind, Zugang zum Internet. Somit können wir uns Informationen sogleich beschaffen, z.B. wo sich das nächste Bastelzubehör Geschäft befindet. Wir können unsere eigenen Interessen verfolgen und erhalten auch schnell Auskunft, wo wir noch weitere Unterstützung beziehen könnten. Das kann auch ein Treffen mit Freunden im neuen italienischen Restaurant sein, das uns die App empfohlen hat.
Die Netzkultur findet nicht mehr zu Hause im Wohnzimmer statt. Sie entwickelt sich im öffentlichen Leben weiter. Während wir uns Informationen aus dem Netz beschaffen, können wir gleichzeitig mit Bekannten in einem Kaffee sitzen. Wenn wir für ein gemeinsames Projekt noch Materialien benötigen, erhalten wir Auskunft durch das Netz, wo wir diese Utensilien erhalten können. Dadurch gehen eine Netzkultur und eine Kultur, die das verfolgen gemeinsamer Interesse ausmacht, nebeneinander einher. 

Das Netz verschwindet weil es überall ist. Diese Phase ist sich jetzt noch am entwickeln, aber es gibt schon verschiedenste Ansätze, die diese unterstützen. Es ist für uns selbstverständlich geworden, dass alles miteinander vernetzt ist. So gibt der Wecker am Morgen, wenn er uns weckt, der Kaffeemaschine eine Meldung durch, sie soll Kaffee heiss machen. Sobald wir in der Küche eintreten, dürfen wir auch sogleich den Kaffee geniessen, ohne dass wir selber das Gerät bedienen müssen. Oder die Kaffeemaschine schreibt meinem Mailaccount eine Nachricht, dass die Kaffeebohnen nachgefüllt werden müssen.
Eine neue Kultur, die sich als solche durchgesetzt hat. Zur heutigen Zeit, erscheint uns dies wohl eher noch unwahrscheinlich, aber auch eines Tages werden wir dies als vollkommen selbstverständlich annehmen.